Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Geschichte des Instituts

Gründungsgeschichte

Das Institut für Musik, Abteilung Musikpädagogik / Künstlerische Praxis an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg kann als älteste universitäre musikpädagogische Bildungsstätte Deutschlands auf eine traditionsreiche Geschichte zurückblicken, welche unmittelbar mit der Historie der Abteilung Musikwissenschaft verflochten ist. Im Jahr 1903 hielt der Musikforscher Hermann Abert (1871-1927) in Halle erste Vorlesungen über Musikgeschichte. Unter seiner Leitung wurde im Jahr 1907 an der damaligen Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg eine „Prüfungsstelle für wissenschaftlich gebildete Gesangslehrer an höheren Schulen“ eingerichtet. Die Musikpädagogik im eigentlichen Sinn hielt erst nach dem zweiten Weltkrieg Einzug in die hallesche Universität. Im Wintersemester 1947/ 48 war die „Musikerziehung“ noch ohne Institutsstatus, ab Sommersemester 1948 als „Abteilung Musikerziehung“ innerhalb der „Pädagogischen Fakultät“ angesiedelt. Die künstlerische Ausbildung der Studierenden erfolgte zunächst an der damaligen „Hochschule für Theater und Musik“, die von 1947 bis 1955 ebenfalls in Halle bestand. Im Wintersemester 1949/ 50 erhielt Max Schneider, damaliger Lehrstuhlinhaber des Instituts für Musikwissenschaft, den Auftrag zur Gründung eines Instituts für Musikerziehung. Ende1949 signalisierte die Landesregierung, dass das „Institut für Musikerziehung“ an der „Pädagogischen Fakultät der Martin-Luther-Universität“ mit Wirkung vom 1. Januar 1950 seine Tätigkeit als selbständiges Institut aufnehmen könne. Erster Institutsdirektor der neu gegründeten Einrichtung war Fritz Reuter (1896-1963), der im Jahr 1952 zum ersten Lehrstuhlinhaber für Musikpädagogik an einer deutschen Universität berufen wurde und in dieser Funktion bis 1955 in Halle tätig war.

Institutschronik 1950 bis 1991

1950
musiktheoretische und musikpraktische Lehrangebote am Institut für Musikerziehung sowie erste Nachweise einer schulpraktischen Ausbildung mit folgenden Veranstaltungen: Schulbesuch, Musikerziehung, Methodik und Schulpraxis sowie Hospitationen und Unterrichtsversuche in einer 5. Mädchenklasse einer Grundschule (Vgl. VLV SS 1950)

1951
Erweiterung der wählbaren Instrumentalfächer: neben Klavier wurde Unterricht in den Fächern Violine, Akkordeon, Violoncello/ Gambe, Gitarre/ Laute, Blockflöte und Kontrabass erteilt; Orgelunterricht konnte an der Theologischen Fakultät belegt werden (Vgl. VLV WS 1951/ 52)

1955
neuer Status als Abteilung Musikerziehung (Ltg.: Walther Siegmund-Schultze) des Musikwissenschaftlichen Instituts neben Historischer und Systematischer Abteilung (Ltg.: Max Schneider) an der Philosophischen Fakultät

Schließung der in der Lehmannschen Villa angesiedelten Hochschule für Theater und Musik; Übernahme durch das Pädagogische Institut, die spätere Pädagogische Hochschule, Fachrichtung Musik (Ltg.: Alfred Hetschko)


1962
Siegfried Bimberg übernimmt die Leitung der Abteilung Musikerziehung und erhält 1964 den Lehrstuhl Theorie und Praxis des Musikunterrichts/ Musikpädagogik

ab 1969
in Folge der dritten Hochschulreform werden die Fakultäten und Institute der Universität durch Sektionen und Wissenschaftsbereiche ersetzt;
Zuordnung des Wissenschaftsbereiches Musikwissenschaft mit seinen Abteilungen Musikwissenschaft (Ltg. Walther Siegmund-Schultze / in den 80er Jahren Ltg. Bernd Baselt) und Musikerziehung (in den 70er Jahren Ltg. Reinhard Langer) sowie des Wissenschaftsbereiches Methodik des Musikunterrichts (Ltg.: Siegfried Bimberg) zur Sektion Germanistik und Kunstwissenschaften

1991
Neugründung des Institutes für Musikpädagogik (Ltg. Johannes Künzel) am Fachbereich Kunst- und Altertumswissenschaften mit den Abteilungen Künstlerische Praxis (Ltg.: Jens Lorenz) und Musikdidaktik (Ltg.: Siegfried Bimberg)

Die Neugründung des Instituts im Jahr 1991

Im Zuge der demokratischen Erneuerung der Universität kam es im Jahr 1991 am damaligen Fachbereich Kunst- und Altertumswissenschaften zur Neugründung des Institutes für Musikpädagogik mit den beiden Abteilungen Künstlerische Praxis und Musikdidaktik. Zum ersten Institutsdirektor wurde Kammersänger Johannes Künzel gewählt, unter dessen Direktion zu Beginn der neunziger Jahre entscheidende Impulse für künftige Entwicklungen gesetzt wurden. Mit neuen Konzeptionen zur Überarbeitung bestehender Lehramtsstudiengänge sowie zur Einrichtung neuer Diplomstudiengänge für die Fächer Klavier und Gesang gelang dem Musikinstitut die Neuprofilierung.
In der Folgezeit wurden vier Professorenstellen mit renommierten FachkollegInnen besetzt. Georg Maas wurde im März 1995 zum Professor für Musikdidaktik und Musikpädagogik berufen und hatte von 1995 bis 2003 das Amt des Geschäftsführenden Direktors des am Fachbereich Musik-, Sport- und Sprechwissenschaften angesiedelten Musikinstituts inne. Es folgten Berufungen des Professors für Klavier, Marco Antonio de Almeida (1996), der Professorin Gesang, Marina Sandel (1997), sowie des Professors für Musiktheorie, des Komponisten Jens Marggraf (1999).

Konzentration des Musikstudiums in Sachsen-Anhalt am Institut für Musik in Halle seit 2009

Seit dem Wintersemester 2009/10 ist die gesamte universitäre Musikausbildung des Landes Sachsen-Anhalt in Halle konzentriert. Ausgeweitet wurde insbesondere das Angebot an künstlerischen Studiengängen. Derzeit können Gesang, Klavier und Gitarre durchgängig vom Bachelor (auslaufend) über den Master bis zum Konzertexamen studiert werden, in der deutschen Universitätslandschaft eine Besonderheit, ebenso wie die schon seit Jahren bestehende Möglichkeit, das Lehramt Musik an Gymnasien mit dem Bachelor Kirchenmusik an der benachbarten Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik zu kombinieren.

Durch das Hinzukommen des Lehrpersonals aus Magdeburg wuchs das hallesche Kollegium in erheblichem Maße. Neben zwei Professorinnen für Gesang, einem zweiten Professor für Klavier und einem Hochschuldozenten (Professor) für Gitarre lehrt nun auch ein weiterer Professor für Musikwissenschaft in Halle. Hinzu treten weitere sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Klavier, Musiktheorie und Musikdidaktik. Damit stehen am Institut für Musik in Halle insgesamt ca. 35 hauptamtliche Hochschullehrkräfte für die Ausbildung von bis zu 400 Studierenden zur Verfügung.

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